Schimmelbildung an Fenstern durch Rollladen vermeiden

Vor allem Fenster in Altbauten und dem Bestandsbau führen immer wieder zur Schimmelbildung am Rahmen, der Laibung oder auch dem angrenzenden Rollladenkasten. Die Ursache sind häufig Wärmebrücken aufgrund einer unzureichenden Dämmung, die zur Kondenswasserbildung führen. Ein Rollladen kann dazu beitragen, den Taupunkt nach außen zu verschieben und Schimmel damit zu verhindern.

Wie entsteht Schimmel bei Gebäuden?

Schimmel entsteht meist bei Bestandsbauten mit mangelhafter Dämmung an der Gebäudehülle. Ausschlaggebend sind zunächst ein feuchtes Mikroklima und vergleichsweise gleichbleibende Temperaturen. Warme Luft kann dabei mehr Feuchtigkeit aufnehmen als kalte. Das heißt: Kühlt Luft ab, muss sie gespeicherte Feuchtigkeit irgendwo abgeben. Es entsteht Kondenswasser, das sich an kalten Bauteilen niederschlägt. Bei der Gebäudehülle ist das vor allem bei Wärmebrücken der Fall: z. B. Fensterlaibungen, am Fenstersturz oder dem Rollladenkasten. Dieses feucht-warme Klima ist anschließend eine hervorragende Ausgangslage für die Schimmelbildung.

Schimmelbildung im Rollladenkasten

Feuchte, warme Luft, die nach außen getragen wird, kühlt sich im Rollladenkasten ab und muss demnach Feuchtigkeit abgeben. Das führt eher früh als spät zur Schimmelbildung. Vor allem im Altbau bei nicht gedämmten Rollladenkästen stellt dies ein Problem dar, da sich in der kalten Jahreszeit fast unweigerlich Kondensat und damit auch Schimmel bildet. Die Folge sind oft unansehnliche braune oder schwarze Flecken an der Innenwand rund um den Rollladenkasten.

Um diese zu vermeiden, sollte der Rollladenkasten luftdicht mir Styropor oder Silikon abgedichtet werden. Daneben ist eine gute Wärmedämmung wichtig, um Wärmebrücken zu vermeiden. Aufgrund der Luftdurchlässigkeit verzichten Sie hier auf Schaumstoff oder Bauschaum. Prüfen Sie zudem regelmäßig, ob der Rollladenkasten Spuren von Feuchtigkeit aufweist und kommen einer Schimmelbildung mit einer Dämmung zuvor.

Im Neubau sollte der Rollladenkasten bereits ausreichend gedämmt sein. Entsteht dennoch Schimmel, ist oft eine fehlerhafte Montage die Ursache.

Rollladen und Schimmelbildung durch Kondenswasser

Nicht nur der Rollladenkasten, sondern auch der Rollladen selbst kann schimmeln, wenn sich Kondenswasser absetzt und einen optimalen Nährboden für Pilzsporen bietet. Das passiert vor allem im Winter, wenn die warme Luft von drinnen feuchter als die Außenluft ist und bei geschlossenen Rollladenpanzern gelüftet wird.

Die regelmäßige Reinigung der Lamellen von innen verhindert, dass sich organisches Material auf dem Panzer absetzt, der als Nährboden für Schimmelsporen benötigt wird.

Maßnahmen, um eine Schimmelbildung des Rollladens zu verhindern, sind z. B. das Reinigen des Rollladenablaufes für Kondenswasser. Das verhindert, dass sich Wasser in den Kühlflächen sammelt. Durch einen Stopper am unteren Ende des Rollladens wird verhindert, dass der Rollladen luftdicht auf dem Fensterblech zum Stehen kommt. Zusammen mit 3-4 offenstehenden Lamellen am oberen Ende lässt sich bei einem geschlossenen Rollladenpanzer ein Kamineffekt erzielen, der für eine Hinterlüftung des Rollladens sorgt.

Schimmelbildung an den Fenstern

Die Bildung von Kondenswasser an der Innenseite von Fenstern hängt von Raumtemperatur, der Luftfeuchtigkeit und der Temperatur am Fenster ab. Je geringer die Lufttemperatur, desto höher ist die maximale Sättigung der Luft bei gleichbleibendem Wasseranteil, d. h. desto höher ist auch die Luftfeuchtigkeit. Fällt die Lufttemperatur in Fensternähe, ist der maximale Sättigungsgrad überschritten (Taupunkt) und es bildet sich Kondenswasser an der Scheibe, dem Fensterrahmen oder auch der Laibung. Ist dies dauerhaft der Fall, bildet sich Schimmel.

Tritt Schimmel auf, ist es wichtig, bereits erste Anzeichen zu entfernen. Die Sporen schaden beim Einatmen nicht nur der Gesundheit, sondern schädigen auch das Material der Fenster, in welches sie im Lauf der Zeit immer tiefer eindringen.

Maßnahmen gegen Schimmel an Fenstern

Es empfiehlt sich unbedingt das regelmäßige Stoßlüften, um einen Luftaustausch zu ermöglichen. So kann die feuchte Innenluft nach außen entweichen. Wenig sinnvoll ist hingegen das dauerhafte Kippen der Fenster. Dieses begünstigt das Auskühlen der angrenzenden Bauteile, sodass der Taupunkt in die Fensterlaibung wandert und dort die Schimmelbildung begünstigt.

Daneben bieten sich Maßnahmen wie eine Verstärkung der Dämmung, der Einbau zusätzlicher Dichtungen, der Einsatz einer Abluftanlage sowie das ungehinderte Zirkulieren der Raumluft von der Heizung an. Beim Einbau der Fenster sollte die Einbautiefe etwa mittig in der Laibung liegen, um den Taupunkt möglichst weit nach außen zu verlagern. Wärmegedämmte Regenschienen können zudem dazu beitragen, den Taupunkt auf die Außenseite zu verlagern und eine Schimmelbildung im Fensterfalz zu verhindern.

Kondensat an Fenstern durch Rollladen vermeiden

Je schlechter die Fenster gedämmt sind, d. h. je höher der U-Wert (Wärmedurchgangskoeffizient) des Fensters ist, desto schneller bildet sich bei kalter Außenluft Kondensat am Fenster. Ein geschlossener Rollladenpanzer kann im Winter den U-Wert des Fensters günstig beeinflussen. Zwischen der Verglasung und dem Panzer bildet sich eine Luftschicht, die den Wärmeverlust aus dem Inneren deutlich verlangsamt. Da Luft ein schlechter Wärmeleiter ist, überträgt sich die Wärmeenergie deutlich langsamer von der kalten Außenseite zur wärmeren Innenseite.

Wichtig ist allerdings, dass auch der Rollladenkasten gedämmt ist. Andernfalls ist dieser Effekt hinfällig. Sind die Stäbe des Rollladenpanzers zudem mit Dämmstoff gefüllt, steigert sich die wärmedämmende Wirkung des Rollladens zusätzlich.

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