Elektrische Rollladen clever nachrüsten

Ein elektrischer Rollladen ist komfortabel und bringt den Sonnenschutz auf Knopfdruck in die gewünschte Position. Wer noch händisch kurbelt, kann diesen Komfortgewinn mit wenig Aufwand nachrüsten.

Elektrische Rollladensteuerungen sind mit gutem Grund beliebt. Sie sorgen im Haus ohne mühsames händisches Kurbeln für angenehme Temperaturen und für den Schutz vor neugierigen Blicken. Wer davon profitieren will, muss ein vorhandenes manuelles System nicht komplett ersetzen. Elektrische Gurtwickler lassen sich ohne größere Umbauten an den vorhandenen Gurten montieren. Es gibt sie als Aufputz- oder als Unterputz-Variante. Beim Aufputz-Modell genügt eine in der Nähe befindliche Steckdose. Das Handling mit direkten Stromleitungen ist dabei nicht nötig.

Alternativ kann man auch einen Rollladenmotor einbauen. Dafür benötigen Mieter die Zustimmung des Vermieters, da es sich dabei um eine bauliche Maßnahme handelt. Der Rohrmotor für die Nachrüstung eines manuellen Rollladens muss genau auf den Sonnenschutz abgestimmt werden. Der Fachmann bezieht dabei die die erforderliche Zugkraft des Motors abhängig vom Gewicht des bereits vorhandenen Rollladens ein. Je schwerer dieser ist, desto stärker müssen die Zugkraft und damit die Motorleistung sein.

Der Experte berät zudem über Zusatzfeatures wie Sensoren, eine Zeitschaltuhr, einen Wandschalter, eine Funksteuerung oder anderes Zubehör. So sorgt etwa ein Sonnensensor für das automatische Schließen des Rollladens ab einer gewissen Stärke der Sonneneinstrahlung, was Räume sehr verlässlich vor dem Überhitzen schützt. Entscheidet man sich für ein Modell, das Smart-Home-fähig ist, benötigt man eine entsprechende Steuerzentrale, was bei der Planung mitberücksichtigt werden muss.

Nicht in Eigenregie nachrüsten

Die erforderlichen Berechnungen erfordern Fachwissen. Das gilt auch für den Einbau eines elektrischen Rollladens. Daher sollte man dieses Vorhaben nie in Eigenregie umsetzen. Das Einbauen eines Motors ist eine komplizierte Angelegenheit, für die man technisches Wissen und Erfahrung benötigt. Der Kasten des Rollladens muss geöffnet und stromführende Kabel neu gesteckt werden. Das ist keine Aufgabe für Laien, sondern sollte stets von einem Experten erledigt werden.

Das gilt besonders für Smart-Home-Rollladen, bei denen man besser nicht selbst Hand anlegen sollte. Die Vernetzung des Sonnenschutzes mit der Haustechnik bietet viele Möglichkeiten, benötigt jedoch eine professionelle Steuerung via Stromnetz, Datenkabel oder Funk.

Auch die Steuerung über das Internet via Smartphone ist möglich und erlaubt das automatische Öffnen und Schließen des Rollladens über mobile Endgeräte.

Ein Rollladen-Upgrade bringt viele Vorteile

Arbeitet ein Rollladen elektrisch, sorgen Schalter oder Aktoren für den nötigen Antrieb. Diese können mit Sensoren verbunden sein, die die Temperatur oder die Lichtintensität messen. Die Datenübermittlung läuft dabei über einen Server.

Die intelligente Technik „verrät“ der elektrischen Rollladensteuerung, wann es am Abend dunkel genug für das Herunterfahren des Sichtschutzes ist. Am Morgen funktioniert das Ganze umgekehrt: Sobald das Licht eine bestimmte Intensität erreicht, geht eine Meldung an das System und der Rollladen fährt automatisch hoch. Ein Umschalten auf manuelle Steuerung ist dabei jederzeit möglich. Die individuelle Steuerung ist auch von unterwegs via Tablet oder Smartphone möglich.

Noch komfortabler wird das Ganze mit der Sprachsteuerung Alexa von Amazon, die den Sonnenschutz per Sprachbefehl herunter- oder hochfahren lässt. Die Befehle laufen über die smarten Amazon-Lautsprecher, welche die Kommandos auch in einer etwas lauteren Umgebung gut erfassen. Mittlerweile sind alle Rollladen von Schanz kompatibel mit Alexa. Die mit der Steuereinheit verbundene Smart-Home-Zentrale sorgt für die Verbindung zur Sprachassistentin.

Elektrische Rollläden direkt einbauen

Verfügt ein Haus oder eine Wohnung noch nicht über Rollläden, kann man sich gleich für den Komfort eines elektrischen Modells entscheiden. In diesem Fall können die Bewohner zwischen zwei Varianten wählen: zwischen Aufsatz- und Vorbaurollladen. Beim Vorbaurollladen ist der Kasten des Rollladens von außen sichtbar. Die Montage ist relativ einfach und erfordert keine großen Umbauten. Aufsatzrollladen sind direkt in der Fassade verbaut und von außen sozusagen unsichtbar. Die Montage ist allerdings aufwendiger und mit größeren Eingriffen verbunden.

Bei der Planung sollte man einige weitere Punkte beachten. Die Zahl der Fenster oder Terrassentüren, die man gerne beschatten möchte, ist besonders wichtig. Dabei darf man nicht nur an die Beschattung und den wichtigen Schutz vor Überhitzung denken. Ein Rollladen erfüllt schließlich noch viele weitere Funktionen: Er wirkt lärmmindernd an befahrenen Straßen, schützt in einer hochwertigen Ausführung vor Einbruchsversuchen, simuliert durch automatisches Öffnen und Schließen die Anwesenheit der Bewohner und verringert dank seiner guten Dämmwirkung die Heizkosten. Er ist zudem ein exzellenter Schutz vor unerwünschten Blicken und eine ausgezeichnete Verdunkelung. Mit diesen Eigenschaften überzeugen vor allem Premium-Rollladen aus robustem Aluminium, während leichte Modelle aus Kunststoff deutlich weniger bringen. Die stabilen Alu-Modelle gibt es in zahlreichen schönen Farbvarianten.

Fazit:

Der nachträgliche Einbau einer elektrischen Rollladensteuerung ist keine große Herausforderung. Er macht die Bedienung des Sonnenschutzes einfacher und komfortabler. Wer sich für die Nachrüstung eines manuell bedienbaren Rollladens entscheidet, kann auf Wunsch auch von einer Einbindung von Smart Home profitieren. Durch die smarte Steuerung wird der Sonnenschutz programmierbar und kann aus der Ferne bedient werden. Die dafür nötige Steuerung lässt sich unkompliziert in schon vorhandene Unterputzdosen einbauen. Die Schalterrahmen und -wippen können dabei meist weiterverwendet werden. Für alle Arbeiten rund um die Elektrifizierung eines Rollladens gilt: Die Installation und Nachrüstung sollte stets von einem Fachbetrieb erledigt werden.