Fassadendämmung – energetische Sanierung der Gebäudehülle

Mit einer Fassadendämmung sparen Sie bis zu 20 Prozent der Energiekosten für Ihr Haus ein. Gerade, wenn ohnehin Dach- oder Fensterarbeiten mit einem Gerüst anstehen, Fenster ausgetauscht werden oder eine neue Heizungsanlage angeschafft wird, lohnt es sich, über die Fassadendämmung nachzudenken. Spätestens, wenn Sie mindestens 10 Prozent der Fassadenfläche sanieren, kommt ohnehin das Gebäudeenergiegesetz zur Anwendung, das Vorgaben zur Energieeffizienz macht.

Wärmedämmsysteme im Bestandsbau

Bei der nachträglichen Dämmung von Fassaden im Bestand haben sich vor allem drei Dämmsysteme etabliert:

  • Kerndämmung
  • Wärmedämmverbundsystem
  • hinterlüftete Vorhangfassade

In Ausnahmefällen eignet sich zudem eine Innendämmung für die energetische Sanierung der Fassade.

Kerndämmung

Die Vorteile der Kerndämmung liegen klar auf der Hand: Sie ist günstig, unkompliziert und das Erscheinungsbild der Fassade bleibt unverändert. Eine Voraussetzung für dieses Dämmsystem sind allerdings Hohlräume in der Fassade, die zu Dämmzwecken genutzt werden können. Das ist beispielsweise bei einem zweischaligen Mauerwerk der Fall, wenn der Hohlraum mindestens 4 cm dick ist.

Um die Dämmung einzubringen, bohrt man Löcher in das Mauerwerk und bläst das Dämmmaterial einfach in den Hohlraum. Bei einem Einfamilienhaus dauert dieser Vorgang oft nicht mehr als einen Tag. Um ausreichende Dämmerwerte zu erzielen, empfiehlt sich oft allerdings die Kombination mit einer Innendämmung oder einem Wärmedämmverbundsystem.

Alternativ zu einem bestehenden zweischaligen Mauerwerk ist es auch möglich, die zweite Schale im Zuge der Fassadendämmung neu zu errichten.

Wärmedämmverbundsystem

Dieses Verfahren wird auf der Außenseite der Fassade angewandt. Es besteht neben dem eigentlichen Dämmmaterial aus einem stabilisierenden Gewebe, dem Außenputz oder alternativ einer Verblendung.

Die Montage erfolgt mithilfe von Schienen, Kleber oder Dübeln. Da bei mehrstöckigen Gebäuden ein Gerüst erforderlich ist, fallen bei diesem Dämmsystem zusätzliche Kosten an. An schattigen Orten und wetterexponierten Fassaden bilden sich bisweilen Algen und Pilze, sodass große Dachüberstände, pilzhemmende Zuschläge oder auch feine Putzstrukturen ratsam sind.

Eine moderne Variante des klassischen WDVS sind transparente Elemente, die neben der Dämmung gleichzeitig die Funktion der Energiegewinnung über die Sonneneinstrahlung. Dazu werden die hoch wärmedämmenden Kunststoff-Platten mit einem schwarzen Kleber direkt auf die Fassade aufgebracht.

Hinterlüftete Vorhangfassade

Dieses Dämmsystem stellt die teuerste Variante der Fassadendämmung dar. Auf eine Unterkonstruktion aus Holz oder Aluprofilen wird eine Außenverkleidung montiert, die vielerlei Gestaltungsspielräume eröffnet. Denkbar sind etwa Klinker, Faserzementplatten, Holz-, Schiefer-, Putz- oder auch Metallflächen. Das Dämmmaterial wird in den Hohlraum zwischen alter Fassade und neuer Außenverkleidung eingebracht. Ein Luftspalt hinter der Dämmung und Verkleidung ermöglicht zudem das Verdunsten von Feuchtigkeit und gibt diesem Dämmsystem seinen Namen.

Innendämmung – nur in Ausnahmefällen

In Ausnahmefällen wie bei Gebäuden, die unter Denkmalschutz stehen oder Fachwerksbauten, ist eine Außendämmung der Fassade schlichtweg nicht möglich oder unerwünscht. Hier kann auch eine Innendämmung genutzt werden, um die Dämmleistung der Fassade zu verbessern. Ein Problem stellen hier allerdings Wärmedrücken dar, die überall dort auftreten, wo Bauteile wie Decken oder Innenwände die Dämmschicht unterbrechen. Hier steigt das Risiko der Schimmelbildung an, wenn die angrenzenden Bauteile nicht durch einen ca. 50 cm breiten Dämmstreifen mitgedämmt werden.

Geeignete Materialien für die Fassadendämmung

Die häufigsten Materialien für die Fassadendämmung sind Polystyrol, Mineralwolle oder Steinwolle. Aber auch natürliche Dämmstoffe wie Hanf oder Holzfasern sind immer weiter verbreitet. Welcher Dämmstoff sich letztlich für Ihre Fassadendämmung eignet, hängt vor allem vom Dämmsystem ab.

  • Kerndämmung: EPS-Kügelchen (Expandiertes Polystyrol), Mineralwolle, Perlite, SLS 20, PU-Platten, Zellulose
  • Wärmedämmverbundsystem: Expandiertes Polystyrol (EPS), Hanffaser, Polyurethan (PUR), Polyisocyanurat (PIR), Holzfasern, Mineralschaumplatten, Mineralwolle (Glas- und Steinwolle), Phenolharzschaum
  • hinterlüftete Vorhangfassade: Mineralwolle (Glas- und Steinwolle), Hanffasern, Holzfasern

Wie dick der Dämmstoff für die optimale Fassadendämmung sein sollte, hängt sowohl von der Beschaffenheit der Fassade als auch dem verwendeten Dämmstoff ab. Diese unterscheiden sich nicht nur bei den Eigenschaften der Wärmeleitung, sondern auch hinsichtlich des Feuchte- und Brandschutzes.

organische Dämmstoffe (aus natürlichen Rohstoffen von Tieren oder Pflanzen, erhöhter Brandschutz durch Imprägnierung oder Mischung mit künstlichen Fasern)

Flachs

resistent gegen Fäulnis

schlechter Schutz gegen Hitze

Hanf, Schilf

widerstandsfähig gegen Feuchtigkeit und Fäulnis

schlechter Schutz gegen Hitze

Holzfaser

hohe Wärmekapazität

guter Hitzeschutz und Schallschutz

Holzwolle, Seegras

resistent gegen Ungeziefer, Verrottung und Pilze

guter Hitzeschutz

Jute

schadstofffrei und biologisch abbaubar

guter Hitzeschutz

Kokosfaser

bruchfest

mittlerer Hitzeschutz

Kork

diffusionsoffen

druckbelastbar

mittlerer Hitzeschutz

Schafwolle

diffusionsoffen

luftreinigend

guter Hitzeschutz

Stroh

diffusionsoffen

guter Hitzeschutz

Zellulose

reguliert Feuchtigkeit

schimmelbeständig

guter Hitzeschutz

mineralische Dämmstoffe (aus anorganischen Stoffen natürlichen oder synthetischen Ursprungs, ausgezeichnete Feuchtigkeitsregulierung und natürlicher Brandschutz)

Blähton

nicht brennbar

resistent gegen Feuchtigkeit und Frost

guter Schallschutz und Hitzeschutz

Calciumsilikat

höchste Brandschutzklasse

schimmelbeständig

mittlerer Hitzeschutz

Glaswolle

nicht brennbar

resistent gegen Schimmel und Ungeziefer

mittlerer Hitzeschutz

Mineralschaum

formstabil

nicht brennbar

druckfest

guter Hitzeschutz

Perlit

wasserabweisend

beständig gegen Ungeziefer

verrottet nicht

guter Hitzeschutz

Schaumglas

schlechter Schallschutz, keine Formbarkeit

nicht brennbar

druckfest

verrottungsbeständig, unempfindlich gegen Feuchtigkeit

mittlerer Hitzeschutz

Steinwolle

nicht brennbar

resistent gegen Schimmel und Ungeziefer

mittlerer Hitzeschutz, guter Schallschutz

synthetische Dämmstoffe (aus zu Hartschaumstoffen veredelten Kunststoffen, auf Erdölbasis, preisgünstig, resistent und langlebig)

extrudiertes Polystyrol (XPS)

wasserunempfindlich

trittfest

leicht entflammbar

guter Hitzeschutz

expandiertes Polystyrol (EPS)

feuchtigkeitsbeständig

guter Hitzeschutz

Polyurethan (PUR)

elastisch

guter Hitzeschutz

Polyisocynurat-Hartschaum (PIR)

witterungsbeständig

wasserabweisend

druckbeständig

guter Hitzeschutz

Rollladen zur weiteren Optimierung der Wärmedämmung

Werden bei einer nachträglichen Fassadendämmung im Bestand die Fenster vernachlässigt, entweicht auch weiterhin viel Energie durch die Fenster. Ungedämmte Rollladenkasten verstärken diesen Effekt zusätzlich. Planen Sie eine Dämmung der Fassade, ist es daher ratsam, direkt auch über einen Austausch der Fenster, die Dämmung der Rollladenkasten oder eine nachträgliche Montage von Rollladen an den Fenstern nachzudenken.

Geschlossene Rollladenpanzer verhindern im Winter durch die Luftschicht zwischen Fenster und Panzer größere Wärmeverluste und tragen so zu einer Verbesserung der Fassadendämmung bei. Im Sommer hingegen funktioniert das Prinzip genau umgekehrt und Sie verhindern, dass sich Räume unter der Sonneneinstrahlung zu stark aufheizen. Daneben bringen Rollladen Vorteile hinsichtlich des Schallschutzes und gegebenenfalls des Einbruchsschutzes mit sich und wirken sich positiv auf die Energiekosten und Ihren Beitrag zum Klimaschutz aus.

Fördermittel für die energetische Sanierung der Fassade

Bund und Länder stellen eine Reihe von Förderprogrammen zur Verfügung. Energieberater:innen informieren Sie über Möglichkeiten der Fassadendämmung und ermitteln die notwendigen Dämmstärken, um die geforderten Werte des GEG einzuhalten.

Um Fördermittel von Bund und Ländern zu erhalten ist es wichtig, dass Sie den Antrag stellen, bevor Sie ein Fachunternehmen wie Schanz mit der Umsetzung beauftragen. Wir kümmern uns anschließend gern um die fachgerechte Montage hochwertiger Rollläden an Schrägfenstern, Wintergärten und jeder weiteren Fensterform.