Heizungsarten für den Wintergarten – diese Optionen gibt es

Die Wintergartenheizung ist ein fester Bestandteil eines jeden Wohnwintergartens. Sie sorgt dafür, dass im Wintergarten auch bei Minusgraden und fehlendem Sonnenschein wohlig-warme Temperaturen herrschen und Sie den zusätzlichen Wohnraum ganzjährig ohne Einschränkungen nutzen können. Dabei gibt es keineswegs nur eine einzige Option, um den Wintergarten zu beheizen. Welche Heizungsart sich letztlich für den Wintergarten anbietet, hängt gleich von mehreren Faktoren ab.

Die Planung der Wintergarten-Heizung

Für einen Kaltwintergarten sind komplett andere bauliche Anforderungen gegeben als an einen ganzjährig beheizten Wohnwintergarten. Da die Nachrüstung mit einer Heizung in einem unbeheizten Wintergarten nicht so einfach möglich ist, stellt sich bei der Planung also zunächst die Frage nach der Nutzungsart.

Einen wesentlichen Einfluss auf die späteren Heizkosten hat auch die Ausrichtung des Wintergartens. Ist der Wintergarten nach Süden ausgerichtet, fällt auch im Winter die tiefstehende Sonne ein und erwärmt den Innenraum, sodass der Heizenergiebedarf geringer ausfällt. Ein Wintergarten auf der Nordseite hingegen muss sicherlich dauerhaft intensiver beheizt werden, um behagliche Gemütlichkeit zu schaffen.

Herausforderungen beim Beheizen des Wintergartens

Bei Sonneneinstrahlung sorgt der sogenannte Glashauseffekt für ein rasches Aufheizen des Innenraums, sodass hier ohne großes Zutun eine angenehme Wärme vorherrscht. Doch durch die großflächige Verglasung fallen die Wärmeverluste eines Wintergartens deutlich höher aus als bei einer normalen Hauswand mit durchschnittlicher Wärmedämmung. Ohne Sonneneinstrahlung liegt der Wert etwa 3-4-mal höher. Um den Wintergarten als ganzjährigen Wohnraum zu nutzen und gleichzeitig die energetischen Anforderungen zu erfüllen, die analog zu Wohngebäuden auch für den Wintergarten gelten, ist daher nicht nur eine kostspielige Konstruktion nötig, sondern auch ein hoher Heizenergiebedarf.

Diese Optionen für die Wintergartenheizung gibt es

Die einfachste Lösung ist zweifelsohne, die Heizung eines Wintergartens an das bestehende Heizungssystem anzuschließen. Ist eine Anbindung an das System nicht möglich, bleiben nur die Optionen unabhängiger Heizungsarten wie z. B. Heizmatten oder auch Infrarotheizungen. Insgesamt bieten sich also einige Möglichkeiten.

Klassische Konvektionsheizung

Ist eine Anbindung an die Zentralheizung des Wohngebäudes möglich, kommen in der Regel klassische Konvektionsheizkörper zum Einsatz.

Bei diesem erwärmt sich die am Heizkörper vorbeiströmende Innenluft, steigt nach oben unter die Decke und kühlt dort ab, sodass sie wieder nach unten sinkt. Der Heizkörper wiederum wird über Wasser erwärmt, das über einen Speicher und ein Rohrnetz verteilt wird. Allerdings reicht die Heizleistung der Zentralheizung nicht immer aus, um den zusätzlichen Energiebedarf im Wintergarten abzudecken.

Unterflurheizung als Ersatz zu Heizkörpern

Eine Alternative zu klassischen Konvektorenheizungen sind im Boden eingelassene Konvektoren. Diese Variante ist auch als Unterflur- oder Bodenkanalheizung bekannt. Hierfür werden die Konvektoren in schmale Kanäle im Boden eingebaut und mit Gitterrosten abgedeckt. Durch diese gelangt die Warmluft in den Raum und steigt nach oben. Da die Gitter nicht mit Möbeln zugestellt werden sollten, ist der Platzgewinn gegenüber einem Heizkörper eher marginal, der optische Aspekt hingegen nicht zu unterschätzen.

Fußbodenheizung im Wintergarten

Bei einer Fußbodenheizung wird ein Rohrleitungssystem im Boden verlegt, das über die Zentralheizung mit Warmwasser gespeist wird. So erwärmt sich die Oberfläche des Bodens und Strahlungswärme steigt nach oben. Eine Alternative zu wassergeführten Rohren sind hier auch elektrisch betriebene Heizmatten.

Vorteile der Fußbodenheizung sind die gleichmäßige Wärmestrahlung sowie die unsichtbare Bauweise. So nehmen keine optisch störenden Heizkörper Stellplatz in Anspruch. Doch ist die Montage kostspielig und es bedarf einer erheblichen Vorlaufzeit, bis die Heizung den Wintergarten angenehm aufgeheizt hat. Gleichzeitig erweist sich die fehlende Luftzirkulation bei gleichzeitigem Aufsteigen der Wärme unter das Dach als Nachteil, da sich auf diese Weise besonders schnell Kondenswasser bildet.

Infrarotheizung als Heizung für den Wintergarten

Infrarotheizungen sind eine gute Alternative zu Konvektionsheizkörpern, da die Wärmeverluste hier deutlich geringer ausfallen. Die Wärmeerzeugung erfolgt hier nicht über die Raumluft selbst. Stattdessen erwärmen die Infrarotwellen Objekte und Menschen, während die Luft selbst vergleichsweise kühl bleibt und lediglich über die Wärmeabstrahlung der Objekte aufgeheizt wird. Das hat den Vorteil, dass ein wohliges Raumklima schon bei geringen Temperaturen gegeben ist, gleichzeitig jedoch keine Warmluft unter die Decke steigt, wo sie durch die Glaselemente hohe Energieverluste bewirkt.

Vorteilhaft erweist sich bei dieser Heizungsart auch die unmittelbare Abgabe von Wärme, d. h. es bedarf keiner langen Vorlaufzeiten und die Heizung gibt Wärme zielgerichtet an einen konkreten Ort ab. Da die meisten Modelle jedoch mit elektrischem Strom betrieben werden, eignen sie sich vor allem als kurzzeitige Zusatzheizung oder in Verbindung mit einer Photovoltaikanlage, da die Stromkosten ansonsten merklich in die Höhe schießen.

Infrarotheizungen gibt es entweder als Heizpaneele oder als Heizstrahler, die allesamt vergleichsweise kostengünstig in der Anschaffung und unkompliziert in der Montage sind. Anders als bei Konvektionsheizkörpern oder Fußbodenheizungen ist der Einbau auch nachträglich noch problemlos möglich.

Kaminofen als Heizungsart für den Wintergarten

Das knisternde Feuer eines Ofens ist an Gemütlichkeit kaum zu übertreffen. Die Wärme des Feuers gilt als besonders behaglich und angenehm, der Ofen kann je nach Bauweise direkt auch als Sitzplatz dienen. Der Einbau eines Ofens darf allerdings nur durch eine Fachfirma erfolgen, da die korrekte Abgasabführung nach außen von immenser Bedeutung für die eigene Sicherheit ist. Auch Pflanzen sollten unter Umständen nicht in direkter Nähe zum Ofen platziert werden, da die Strahlungshitze schnell zum Vertrocknen für kann. Eine Verkleidung des Kamins mit Natursteinen sorgt für eine langanhaltende Speicherung der Wärme.

Eine Alternative sind moderne Pelletöfen oder auch Gasöfen. Elektroöfen hingegen spenden deutlich weniger Wärme und eignen sich daher eher als Zusatzofen.

Wärmepumpen im Wintergarten

Wärmepumpen eignen sich als umweltschonende Lösung sowohl für das Beheizen als auch Belüften des Wintergartens. Dabei gibt es Luft-Luft-, Luft-Wasser-, Wasser-Wasser- oder auch Erdwärmepumpen. Den Großteil ihrer Heizenergie gewinnen sie aus der Umgebungsluft, lediglich der Restbedarf wird über das Stromnetz gewonnen. Ein Vorteil dieser Heizungsart ist die Reaktionsschnelligkeit, sodass sich Temperaturschwankungen binnen kurzer Zeit ausgleichen lassen.

Die Geräte verfügen teilweise über eine intelligente Steuerung, die bei Erreichen der gewünschten Temperatur zu einem automatischen Abschalten des Geräts führt. Für große Räume sind vor allem Splitgeräte sinnvoll, die Warmluft über Bodenkanäle in den Raum leiten. Allerdings eignen sich die Geräte lediglich für Wintergärten mit einem geringen Heizbedarf, was wiederum eine sehr gute Wärmedämmung voraussetzt.