So funktioniert die Dämmwirkung bei Rollladen

Rollladen verfügen über wärmedämmende Effekte, die im Optimalfall dazu beitragen, die Heizkosten deutlich zu reduzieren. Wie groß dieses Einsparpotenzial genau ist, lässt sich nicht eindeutig bestimmen. Expert:innen gehen bei einer nachträglichen Ausstattung älterer Fenster mit Rollladen jedoch von 40 Prozent und mehr aus. Letztlich spielen hier ganz unterschiedliche Faktoren in die Berechnung hinein. Fakt ist jedoch: In Rollladen liegt ein Einsparpotenzial, das bares Geld wert ist.

Funktionsweise der  Dämmwirkung von Rollladen


Neben der eigentlichen Dämmwirkung, die vom Material des Rollladenpanzers ausgeht, verbessert die Luftschicht zwischen Fenster und Panzer die Dämmleistung zusätzlich. Dieses Luftpolster leitet Wärme nur langsam und schleppend weiter. Nach diesem Prinzip funktionieren im Übrigen auch die meisten Dämmstoffe. Wenn die kalte Luft von außen an den Rollladen trifft, ist der Wärmeverlust damit deutlich geringer als bei einem direkten Kontakt mit dem Fenster.

Wenngleich sich hier keine exakten Zahlen benennen lassen, so hat das Institut für Wohnen und Umwelt (IWU) im Rahmen der „Hessischen Energiesparaktion“ ermittelt, dass das Schließen der Rollladen bei Isolierglas Wärmeverluste um bis zu 80 % reduziert. Bei Wärmeschutzglas geht immerhin noch 35 % weniger Energie durch den geschlossenen Rollladen verloren.

Der U-Wert bei Rollladen

Der U-Wert gibt Auskunft über die Wärmedämmung einzelner Bauteile eines Gebäudes. Neben der Verglasung und dem Fensterrahmen trägt auch der Rollladen bei modernen Fenstern zu einer günstigen Wärmedämmung und damit der Energieeffizienz bei.

Dieser Wärmedurchgangskoeffizient gibt die Wärmeverluste eines Bauteils an. Faktoren wie die Dicke und Wärmeleitfähigkeit eines Bauteils sind hier entscheidend für die Berechnung, die über die Formel W/m²K, also Watt pro Quadratmeter und Kelvin, erfolgt. Damit beschreibt der Wert die Menge des Wärmeverlustes auf einer Fläche mit einem m², wenn der Temperaturunterschied auf beiden Seiten ein Kelvin beträgt. Je geringer also dieser Wert, desto besser ist die Dämmwirkung eines Bauteils.

Das Gebäudeenergiegesetz nennt für das Bauteil Rollladen keinen separaten U-Wert. Der Rollladenkasten gilt jedoch als Komponente der Fassade, die laut der Verordnung inklusive aller Einbauten maximal einen Wert von 0,28 W/m²K erreichen darf.

Das Material von Rollladen

Aus welchem Material Rollladen hergestellt sind, spielt bei modernen Modellen hinsichtlich der Wärmedämmung meist nur eine untergeordnete Rolle, da sowohl Aluminium als auch Kunststoff über vergleichsweise gute Dämmeigenschaften verfügen. Entscheidend sind bei der Wahl des Materials daher nicht selten weitere Faktoren wie die einbruchhemmende Wirkung, die Kosten oder auch die optische Gestaltung der einzelnen Varianten.

Allerdings gibt es spezielle wärmedämmende Rollladen, bei denen die einzelnen Stäbe des Rollladens nicht nur aus luftgefüllten Kammern bestehen, sondern diese zusätzlich mit einem Dämmstoff gefüllt sind, sodass sich auch der Wärmedurchgang des Panzers selbst reduziert. Wer die Dämmwirkung bei einem Austausch der Rollladen wirklich optimieren möchte, kann diese Variante durchaus in Erwägung ziehen.

Weitere Faktoren, die die Dämmleistung beeinflussen

Neben dem Rollladen selbst tragen weitere Bauteile zur Effizienz der Wärmedämmung der Fensteröffnung bei. Zum einen ist hier natürlich die Dichtigkeit der Fenster sowie deren Art der Verglasung zu nennen. Während die Wärme bei Einfachverglasungen praktisch ungehindert nach außen entweicht, bietet ein modernes Wärmeverbundglas von sich aus eine hervorragende Dämmleistung. Die Ausstattung mit einem Rollladen reduziert die Wärmeverluste zwar auch hier weiter, jedoch in einem geringeren Ausmaß als bei schlechter isolierten Fensterverglasungen.

Auch die Dauer und Tageszeiten, wann der Rollladen tatsächlich geschlossen ist, wirkt sich auf das Einsparpotenzial aus. Während tagsüber die Sonne auf die Fenster scheint, fallen die Wärmeverluste auch im Winter geringer aus als in der Nacht. Um hier Wärmeverluste möglichst gering zu halten, empfiehlt sich das regelmäßige Schließen der Rollladen mit Einbruch der Dunkelheit – und umgekehrt das Öffnen, wenn der Tag anbricht.

Elektrische Rollladensteuerung optimiert die Dämmwirkung

Nur den wenigsten Menschen wird es gelingen, die Rollläden wirklich täglich rechtzeitig zur Dämmerung zu schließen und nach Sonnenaufgang wieder zu öffnen. Als praktisch erweist sich hier eine elektrische Steuerung der Rollladen im Haus oder der Wohnung. In Verbindung mit einer Zeitschaltuhr erfolgt das Öffnen und Schließen der Rollladenpanzer ganz ohne Ihr Zutun zuverlässig zur gleichen Uhrzeit.

Das ist auch deshalb optimal, um von den Effekten zu profitieren, die durch die Sonneneinstrahlung entstehen. Auch bei Minusgraden kann die Sonne zum merklichen Erwärmen eines Innenraums beitragen – und damit den Heizwärmebedarf deutlich reduzieren. Bleibt der Rollladen hingegen geschlossen, entfällt diese positive Wirkung der kostenlosen Erwärmung durch die Sonne.

Ein weiterer positiver Aspekt der elektrischen Steuerung ist der Wegfall der Gurtführung. Auch hier liegt eine Schwachstelle in puncto Wärmedämmung. Beim Einbau einer elektrischen Steuerung mittels Rohrmotor wird das Eindringen von kalter Luft in den Wohnraum so merklich verhindert. Alternativ bietet sich mindestens eine Gurtführung mit Bürstendichtung an, wenn Sie Ihre Rollladen nicht austauschen möchten.

Rollladen – nicht nur zur Wärmedämmung geeignet

Ein Rollladen verringert nicht nur die Wärmeverluste aus dem Innenraum nach außen, sondern kann im Sommer auch das Eindringen von Hitze in den Raum reduzieren. Der Rollladenpanzer wirkt hier umgekehrt genauso als Wärmeschutz und verhindert, dass die warme Luft von außen an das Fenster gelangt. Gleichzeitig verhindert der Rollladen das Eindringen der Sonnenstrahlen, die zu einer solaren Erwärmung des Innenraums führen.

Bei einer entsprechenden Ausführung eignet sich der Rollladen zudem, um den Schallschutz zu verbessern und kann einbruchhemmend gegen unbefugten Zutirtt zum Gebäude wirken.

Individuelle Beratung zur optimalen Wärmedämmung

Um Ihre Fenster mit der optimalen Wärmedämmung auszustatten, empfiehlt sich eine individuelle Beratung. Wir ermitteln gemeinsam mit Ihnen die Anforderungen und entwickeln ein optimales Lösungskonzept für den Neubau oder Bestandsbau, der die Heizkosten durch die Reduzierung der Wärmeverluste über das Fenster nachhaltig senkt.

Wärmebrücken durch Rollladenkästen

Doch nicht nur der Rollladen selbst ist bei der Dämmwirkung wichtig: Auch der Rollladenkasten trägt wesentlich zu Wärmeverlusten bei, wenn dieser nicht ausreichend gedämmt ist. Ist der Rest der Fassade gut gedämmt, droht die Bildung von Kondenswasser, das in das Mauerwerk sickern und dort die Schimmelbildung begünstigen kann. Doch auch bei weniger gut gedämmten Fassen kann der Rollladenkasten nicht nur zu Wärmebrücken, sondern auch der Bildung von Zugluft führen, die das Wohnklima negativ beeinflusst und die Heizkosten deutlich in die Höhe treiben.