Eine kleine Geschichte des Rollladens

Rollladen sind in der zeitgemäßen Architektur kaum mehr wegzudenken. Sie dienen nicht nur als Gestaltungselement, sondern erfüllen gleichermaßen wichtige Funktionen beim Sichtschutz, Schallschutz, Sonnenschutz, Blendschutz oder auch zum Schutz gegen Einbrecher und zur Verringerung von Wärmeverlusten im Winter. Dabei sind Rollladen keineswegs eine Erfindung der Neuzeit. Erste Varianten finden sich bereits bei den Ägyptern und Römern, die Methoden entwickelten, um sich vor fremden Blicken zu schützen und die Überhitzung der Räume zu verringern. Erfahren Sie mehr zur durchaus spannenden Geschichte des Rollladens.

Die Anfänge der Geschichte des Rollladens

Erste Maßnahmen, um Innenräume vor Überhitzung zu schützen, finden sich bereits bei den Ägyptern. Mit zusammengeknüpften Schilfrohren verhinderten sie das Eindringen von Sonnenlicht, während die Durchlüftung gleichzeitig sichergestellt war. Ein ähnliches Verfahren nutzen Chinesen, die anstelle des Schilfs jedoch Bambusrohre verwendeten.

Der Ursprung der heutigen Rollladen geht zurück auf einfache Klappläden aus Holz, mit denen sich die Römer vor unliebsamen fremden Blicken schützten. Befestigt waren die Läden oben und unten an einem Zapfen, sodass sie drehbar waren.

Bekannt sind diese Konstruktionen unter dem Begriff „celus“ (Eifer-Eifersucht), der in den folgenden Jahrhunderten im Italienischen als „gelosia“, im Spanischen als „celosia“ und im Französischen als „jalousie“ zu finden ist.

Im weiteren Verlauf der Geschichte des Rollladens sind zunächst unterschiedliche Bauweisen von Fensterläden zu finden, die nicht selten mit schräg gestellten Lamellen versehen sind, um einen – wenn auch geringen – Lichteinfall zu ermöglichen. Hier gibt es drehbare Bauformen aber auch Schiebeläden oder Fallläden, die seit der Einführung von Fenstergläsern auch dem Schutz der Fensterscheibe dienen.

Jalousien – eine Erfindung im 18. Jahrhundert

Im 18. Jahrhundert entwickelten sich horizontale Jalousien, die erst starr waren und sich später mithilfe von Zugbändern nach oben zusammenziehen ließen. Als Erfinder gilt der Pariser Tischler Cochot, der 1812 ein Patent für die horizontal angeordneten Brettchen erhielt, die sich mithilfe von Schnüren hochziehen lassen und zudem in zwischen der horizontalen und vertikalen Lage verstellbar sind. Allerdings gibt es schon ab 1767 verbriefte Nennungen der „chalousie“ in der Schweiz, der „Schaluserl“ in Österreich (1784) und der „Jalousie“ in Deutschlnd (1790), sodass ähnliche Funktionsweisen bereits wohl schon früher verbreitet waren.

Nachdem zunächst Jalousien gebaut werden, die sich beim Hinaufziehen zu einem Paket zusammenstauen (Zugjalousie), stellen Jalousien, die sich beim Hinaufziehen auf einer Welle aufrollen, eine weitere Entwicklung dar – der Prototyp heutiger Rollladen war geboren.

Rollladen – auch als Möbelverschluss nutzbar

Der Begriff des Rollladens stammt aus dem Französischen „rouler“. Verwendung finden Rollladen im 18. Jahrhundert auch als Verschluss von Möbeln wie beispielsweise Schreibtischen. Hier dienen die feinen Holzleisten dazu, das Schreibfach zu verschließen. Bis heute sind derartige Verschlusssysteme bei Möbelstücken üblich. Inzwischen allerdings eher bei Aktenschränken als an hochwertigen Wohnmöbeln.

Die Geburtsstunde des Rollladens

Als erstes wichtiges Datum des Rollladen- und Jalousiebauer-Handwerks gilt das Jahr 1854, als die erste Deutsche Jalousiefabrik von Heinrich Freese in Hamburg gegründet wird. Das Unternehmen produziert zunächst Sonnenschutz- und Sichtschutz-Rollladen lediglich Zugjalousien mit seitlichen Holzführungen, die in erster Linie in Verwaltungsgebäuden und Villen zum Einsatz kommen. Als sich später auch die Rolljalousie verbreitet, ist sie auch an Schaufenstern und in Wohnräumen immer häufiger zu sehen.

Bundesverband Rollladen + Sonnenschutz e. V.

Das Rollladen- und Sonnenschutztechniker-Handwerk (früher Rollladen- und Jalousiebau) findet in Deutschland eine offizielle Vertretung im Bundesverband Rollladen und Sonnenschutz e. V. erst seit dem Jahr 1961. Kernthemen des Dachverbandes sind neben Rollladen auch weitere Arten des Sonnenschutzes wie Markisen, Jalousien, Raffstores, Fensterläden, Rollgitter, Rolltore, Verdunkelungen, Insektenschutz, Innenbeschattungen sowie dazugehörige Antriebe und Steuerungen.

Aktuelle Rollladenarten und -systeme

Bis heute hat sich an der ursprünglichen Technik kaum etwas verändert. Lediglich Feinheiten und natürlich auch die Materialien sind an moderne Zeiten angepasst. So kommen anstelle der Holzstäbchen der Ursprünge von Rollladen inzwischen auch Kunststoff, Aluminium oder Stahl zum Einsatz. Werden die einzelnen Lamellen zusätzlich mit PU ausgeschäumt, leisten sie einen wertvollen Beitrag zur Wärmedämmung, wenn der geschlossene Rollladenpanzer Wärmeverluste im Winter deutlich reduziert und die Heizkosten dadurch stark verringert. Stahlpanzer hingegen eignen sich hervorragend zum Schutz gegen Einbrecher.

Natürlich hat sich auch die Vielfalt der Abmessungen, die Stabilität und die Technik, wie die Stäbe ineinandergeschoben werden (außer bei Holzlamellen), geringfügig verändert und dank elektrischer Steuerungen von Rollladen, die konventionelle Gurtführungen ersetzen, ist die Bedienung inzwischen sehr komfortabel – insbesondere bei der Nutzung smarter Systeme. Die intelligente Technik hat dabei gleich weitere Vorteile: Sie steigert die Energieeffizienz durch die optimale Anpassung an das Sonnenlicht und verbessert den Einbruchschutz durch die Simulation von Anwesenheit. Ganz nebenbei ist sie überaus bequem.

Dank vielseitiger Gestaltungsmöglichkeiten hinsichtlich der Farbwahl, Positionierung des Rollladenkastens als Aufsatz- oder Vorbau-Rollladen, der Nutzung von Markisen oder auch innenliegenden Jalousien sowie der Materialien gibt es bei modernen Rollladen kaum Einschränkungen hinsichtlich ihrer Einsatzgebiete, sodass sie eine wichtige Rolle beim Design der Gebäudehülle spielen. Und auch Schräg-Rollladen sind inzwischen weit verbreitet, um auch Sonderformen wirkungsvoll gegen den Einfall von Sonne zu schützen. Insgesamt erfüllen aktuelle Rollladensysteme damit eine Reihe verschiedener Funktionen, die sich jeweils durch die Bauweise ergeben und die geeigneten Einsatzgebiete bestimmen:

  • Schallschutz
  • Sonnenschutz
  • Blendschutz
  • Einbruchschutz
  • Schutz vor Wärmeverlusten
  • Sichtschutz

Alte Rollladen ersetzen mit Schanz

Bei älteren Bestandsbauten ist die Funktion von Rollladen zwar weitgehend noch erhalten, allerdings bestehen hier vielfach Nachteile hinsichtlich des Wärmeschutzes. Wärmebrücken durch ungedämmte Rollladenkästen führen zu hohen Wärmeverlusten im Innenraum, die sich neben hohen Heizkosten auch nachteilig auf das Raumklima auswirken können. Es lohnt sich daher fast immer, die in die Jahre gekommenen Rollladen spätestens bei einer Modernisierung der Fenster zu ersetzen und gegen Modelle auszutauschen, die dem neuesten Stand der Bautechnik entsprechen. Auch eine Nachrüstung ist aus energetischer Sicht in vielen Fällen lohnenswert. Kontaktieren Sie unsere Expert:innen von Schanz, um Ihre Rollladen durch moderne Systeme zu ersetzen, die – stets unter Berücksichtigung einer ansprechenden Gestaltung der Fassade - das Risiko der Schimmelbildung reduzieren, die Energieeffizienz steigern und stets für ein behagliches Raumklima sorgen.