Darf man einen Sonnenschutz nass einfahren?

Hochwertige Markisen sind robust und kommen auch mit etwas Feuchtigkeit gut klar. Um unansehnliche Flecken zu vermeiden, sollte man dennoch einige Punkte beachten.

Sommerliche Gewitter sind in Österreich keine Seltenheit und so kann es schnell einmal passieren, dass der Sonnenschutz nicht rechtzeitig eingefahren wird. Kleinere Schauer sind für robuste Markisen meist kein Problem. Ihre Bespannung ist speziell imprägniert und kommt daher gut mit Nässe und Tau zurecht. Diese Imprägnierung dient nicht nur als Nässeschutz, sie macht die Markise zudem schmutzabweisend. Fett, Staub und Öl dringen nicht in das Tuch ein, sodass es auf Dauer gepflegt wirkt und farbecht aussieht. Dieser Schmutz- und Nässeschutz hat allerdings seine Grenzen. Daher sind Markisen nicht als Regendach geeignet. Bei stärkeren und länger andauernden Regenfällen müssen sie unbedingt eingefahren werden, will man nicht Schäden und Stockflecken riskieren.

Wie gut kommt meine Markise mit Nässe zurecht?

Die Antwort auf diese Frage hängt immer von der Art und Wasserfestigkeit des Tuchs ab. Die Wasserdichtheit von Markisenstoffen wird in Wasserdruck pro Millimeter (mm/WS) gemessen. Dieser Wert ist genormt und zeigt die Beständigkeit eines durchschnittlich gut imprägnierten Tuchs gegen Wasserdruck bei einer Neigung von 14 Grad an.

Meist liegt dieser Wert zwischen 350 und 450 mm/WS. Das heißt, dass das Markisentuch bei einem kurzen bis mittleren Regenguss keine Nässe durchlässt.

Höhere Werte schaffen die sogenannten Regenmarkisen, wie man sie oft in der Gastronomie sieht.

Sie sind für private Zwecke aber meist zu teuer, blocken zudem das Licht sehr stark ab und das Aufwickeln der schweren Tücher ist oft nicht so einfach wie bei leichteren Gewebearten. Für den privaten Einsatz sind diese Markisenstoffe häufig überdimensioniert. Auch beim Design gibt es Grenzen, was diese Spezialgewebe weniger interessant für Terrassen und Balkone in Privathaushalten macht.

Damit die Markise lange schön bleibt

Es gibt einige Punkte, die man beachten sollte, damit eine Markise trotz der oft unvermeidlichen Einwirkung von Nässe lange schön bleibt. Ein wichtiger Tipp ist das Entfernen von stehendem Wasser vom Tuch. Das verhindert, dass durch das Gewicht hässliche Ausbeulungen entstehen, die sich nicht so ohne weiteres wieder zurückbilden.

Zudem sollte man eine Markise nie in nassem Zustand einfahren. Pilze und Bakterien lieben das feuchte Milieu, das sich auf diese Weise bildet. Die Folge sind Schimmel- und Stockflecken. Diese beeinträchtigen nicht nur die Optik, sondern auch die Haltbarkeit des Sonnenschutzes. Das Tuch wird durch die kleinen Mikroorganismen mit der Zeit spröde und porös. Daher sollte man die Markise immer vollständig ausfahren und gut trocknen lassen, wenn der Regen aufgehört hat. Das gilt natürlich nicht, wenn es gerade stürmt. In diesem Fall ist es unvermeidbar, denn Sonnenschutz zu schließen, damit er nicht beschädigt wird. Sobald der Regen und der Wind aufhören, sollte man ihn jedoch wieder ausfahren. Das Tuch muss stets gut trocknen können und nie länger im nassen Zustand eingerollt bleiben. Das gilt auch dann, wenn man seine Markise feucht reinigt. Hier ist eine gute Trocknung ebenfalls wichtig, damit keine Stockflecken entstehen.

Kassettenmarkisen bieten optimalen Schutz

Am besten ist der Markisenstoff in einer Kassettenmarkise geschützt. Sie verhindert, dass das Tuch bzw. die Tuchwelle freiliegt, wenn man die Markise einfährt. So bleibt die schöne Optik des Stoffs erhalten. Eine Alternative ist ein Regendach, das die geöffnete Markise vor Wind und Wetter schützt. Wird der Sonnenschutz unter dem Dach montiert, kann jedoch ein Hitzestau entstehen. So erreicht man zwar eine gute Beschattung bei gleichzeitigem Schutz der Markise. Diese blockt die Sonnenstrahlen jedoch dann am besten dann ab, wenn sie über der Dachfläche montiert wird und diese das Glas erst gar nicht erreichen.

 

Damit das Regenwasser gut abfließen kann

Um möglichst lange Freude an seinem Sonnenschutz zu haben, sollte man bei der Montage auf den Neigungswinkel achten. Dieser beträgt idealerweise zumindest 14 Grad. So kann das Regenwasser problemlos vom Tuch abfließen und es entstehen keine Wasseransammlungen. Ist dieser Mindestneigungswinkel etwa aus baulichen Gründen nicht möglich, sollte man den Sonnenschutz vor einem Regen immer einfahren. Ein nützlicher Helfer dabei ist ein sogenannter Regenwächter-Sensor, der den Sonnenschutz bei Regengefahr automatisch einholt.

Fazit:

Markisen sind richtige Allrounder. Sie bewahren die Bewohner auf dem Balkon und der Terrasse vor der Sonneneinstrahlung, schützen die Privatsphäre und sorgen dank ihres integrierten UV-Schutzes davor, dass die Gartenmöblierung nicht ausbleicht. Da sie grundsätzlich als Sonnenschutz konzipiert sind, dürfen herkömmliche Markisen nicht als Regendach verwendet werden. Sie sollten daher vor allem bei Starkregen unbedingt eingefahren werden. Ein kurzer, leichter Schauer macht einer Markise aber nichts aus, sofern es sich um ein qualitativ hochwertiges Modell mit einer integrierten Nässeschutz-Imprägnierung handelt. Wird der Stoff der Markise einmal nass, sollten Sie ihn nie im eingefahrenen Zustand trocknen, da das unschöne Flecken hinterlassen kann. Diese kann man am besten mit etwas Seifenwasser und einem Tuch entfernen.