Unbeheizter Wintergarten – Vor und Nachteile des Kaltwintergartens

Während es im Frühling oder Herbst schnell auch mal unangenehm kühl und zugig auf der Terrasse wird, verlängert ein Wintergarten die Outdoorsaison um mehrere Monate. Die Verglasung bietet einen wirkungsvollen Schutz gegen Wind und Wetter, gleichzeitig schaffen die Sonnenstrahlen eine behagliche Wohlfühlatmosphäre für gemütliche Stunden der Entspannung. Dazu braucht es keineswegs einen voll beheizten Wintergarten, dessen Bau an zahlreiche bauliche Auflagen gebunden ist und mit hohen Kosten einhergeht. Ein unbeheizter Wintergarten ist deutlich günstiger in der Anschaffung, einfach zu errichten – und steht dem vollwertigen Wintergarten hinsichtlich der Funktionalität in vielerlei Hinsicht in nichts nach. Alle Vor- und Nachteile des Kaltwintergartens im Überblick.

Was ist ein Kaltwintergarten?

Der Bundesverband Wintergarten e. V. definiert einen Wintergarten grundsätzlich als „ein geschlossener Anbau an ein Gebäude, ein selbstständiges Bauwerk oder eine in das Gebäude integrierte Konstruktion mit mindestens einer Wandfläche und einem Großteil der Dachfläche aus lichtdurchlässigen Baustoffen […und als] schlagregendichtes, luft- und winddichtes Leichtbauwerk, das vom Außenklima getrennt ist.“ Dabei gibt es sowohl beheizte als auch unbeheizte Varianten. Abzugrenzen von Wintergärten sind hiernach Terrassenüberdachungen mit seitlichen Windschutzelementen, verglaste Räume mit geschlossenem Dach sowie von Gewächshäusern für die Pflanzenaufzucht.

Ein Kaltwintergarten zeichnet sich in der Regel durch eine sehr einfache Bauweise aus: Eine Terrasse reicht als Fundament aus, alternativ bietet sich ein einfaches Streifen- oder Punktfundament an, sodass die thermische Trennung zum eigentlichen Wohnraum gegeben ist. Die Fenster bestehen oft nur aus einer Einfachverglasung mit Sonnenschutz, wenngleich sich zur Verringerung der Kondensatbildung eine Isolierverglasung und thermisch getrennte Profile anbieten. Die Konstruktion der Träger ist meist aus Holz, Kunststoff oder auch Aluminium ausgeführt. Hierfür werden teilweise fertige Bausätze angeboten, die Sie selbst zusammenbauen können.

Insgesamt erfüllt ein Kaltwintergarten dabei unterschiedliche Funktionen:

  • Verlängerung der Terrassen-Saison
  • Frostschutz für Pflanzen im Winter

Vorteile eines Kaltwintergartens

Ein Vorteil beim Bau eines unbeheizten Wintergartens besteht im Gegensatz zur beheizten Variante zweifelsohne an den nicht vorhandenen Anforderungen hinsichtlich der Energieeffizienz. Das Gebäude-Energie-Gesetz GEG klammert Kaltwintergärten hier ausdrücklich aus.

Gleichzeitig ist die Konstruktion vergleichsweise kostengünstig und kann mit etwas handwerklichem Geschick sogar selbst zusammengebaut werden. Für Bausätze mit Einfachverglasung und nicht isolierten Profilen bewegen sich die Preise / m² zwischen etwa 400 und 800 €. Da keine Heizkosten anfallen, bleiben auch die Folgekosten gering.

Die umlaufende Verglasung des Wintergartens hat dabei sowohl Vor- als auch Nachteile. Im Winter ist ein klarer Vorteil, dass durch den Glashauseffekt bei Sonneneinstrahlung durchaus auch angenehme Temperaturen erreicht werden können, die einen Aufenthalt im Wintergarten sehr angenehm gestalten. So bietet die Verglasung einen Wind- und Wetterschutz und der Wintergarten so einen hervorragenden Kompromiss, wenn es für einen Aufenthalt im Freien zu kalt ist, Sie jedoch dennoch Sonne tanken möchten.

Auch für das Überwintern nicht winterharter Pflanzen eignet sich ein unbeheizter Wintergarten in der Regel. Wenngleich es hier sehr kühl werden kann, so reichen die Temperaturen in aller Regel nicht in den Minusbereich hinein, wenn im Winter zwischendurch die Sonne scheint. Alternativ eignet sich ein unbeheizter Wintergarten hervorragend, um mit exotischen Pflanzen eine Wohlfühloase mit mediterranem Flair zu schaffen. Platzieren Sie sehr empfindliche Pflanzen im Kaltwintergarten, empfiehlt sich dennoch die Installation eines Frostwächters.

Nachteile des unbeheizten Wintergartens

Ein Nachteil des Kaltwintergartens ist sicherlich die eingeschränkte Nutzungsfunktion im Winter. Das ist vor allem dann ärgerlich, wenn die Grundfläche komplett in die Berechnung der Mietkosten einfließt. Für den temporären Einsatz bieten sich hier als Heizmethode höchstens Infrarotstrahler an, die einen Aufenthalt zwischendurch ermöglichen. Für den Dauerbetrieb ist der Stromverbrauch dieser Geräte allerdings eindeutig zu teuer.

Die Verglasung eines Wintergartens erweist sich tendenziell eher im Sommer problematisch, da sich die Wärme im Wintergarten speichert und ohne hinreichende Belüftung oder Beschattung sehr hohe Temperaturen entstehen, die den Aufenthalt kaum mehr möglich machen. Entsprechend ist ein zuverlässiger Sonnenschutz auch im unbeheizten Wintergarten von großer Wichtigkeit.

Keine spezielle Problematik des Kaltwintergartens, wohl aber von wenig gedämmten Flächen allgemein ist die Bildung von Kondenswasser an Fensterscheiben und Co. Eine dauerhaft zu hohe Feuchtigkeit begünstigt die Schimmelbildung, sodass auch im unbeheizten Wintergarten eine regelmäßige Belüftung unabdingbar ist.

Zählt der Kaltwintergarten als Wohnraum?

Insbesondere für Mieter:innen ist die Ermittlung der Wohnfläche als Grundlage für die monatlichen Mietkosten wichtig. Dabei gibt es zwei Methoden, um die Grundfläche zu ermitteln – beide gehen unterschiedlich mit einem Kaltwintergarten um.

  • Die Wohnflächenverordnung liegt der Berechnung von öffentlich gefördertem Wohnraum zugrunde. Hiernach werden alle Flächen ausgespart, die nicht oder nur zu einem kleinen Teil als Wohnfläche dienen. Ein unbeheizter Wintergarten zählt hier nur mit der Hälfte seiner Fläche.
  • Die DIN 277 darf alternativ zur Wohnflächenverordnung bei der Berechnung der Grundfläche auf dem freien Wohnungsmietmarkt genutzt werden. Dieser Norm zufolge zählen auch unbeheizte Wintergärten vollständig als Wohnraum.

Beschattung eines Kaltwintergartens

Während die Verglasung bei einem beheizten Wintergarten aus dämmtechnischer Sicht eine Schwachstelle darstellt, der beispielsweise durch außenliegende Rollläden begegnet werden sollte, um allzu große Wärmeverluste zu verhindern, stellt der unbeheizte Wintergarten einen wärmetechnisch getrennten Raum dar. Entsprechend ist hier weniger der Kälteschutz als ein Sonnenschutz relevant, der das Aufheizen im Sommer verhindert. Zur Beschattung des Wintergartens gibt es verschiedene Optionen:

  • Unterglasmarkisen
  • Wintergartenmarkisen als Aufglas-Markise
  • Jalousien, Plissees und Rollläden mit Klemm- und Steckvorrichtungen

Bei der Wahl einer geeigneten Beschattung für Ihren Wintergarten sollte nicht nur die Funktionalität gegeben sein – auch Designaspekte sind von Bedeutung, damit der Wintergarten den Charakter eines gemütlichen Aufenthaltsraumes erhält.

Daneben hat jedes System auch seine eigenen Vor- und Nachteile. So ist die Beschattung von innen sicher vor Witterungseinflüssen, verhindert das Aufheizen der Luft jedoch nicht so gut wie die Beschattung von außen. Hier wiederum rohen Beschädigungen der Markisen durch Wind, Regen und Schnee. Unsere Spezialist:innen der Firma Schanz beraten Sie gern zu einer Wintergartenbeschattung, die optimal Ihren Bedürfnissen entspricht.